Interview und Portrait / Deutsche Meisterin Rita Siebert

Interview und Portrait / Deutsche Meisterin Rita Siebert

NAME VORNAME: Siebert, Rita

Karate seit: 2009

Aktuelle Graduierung: 1. Dan

Verein: Okinawa Karate TuS Alztal Garching

Ausbildung / Beruf: Studentin

Mitglied im Landeskader seit: 2016

Mitglied im Bundeskader seit: 2018


Warum hast Du mit Karate angefangen?

Zuerst ist mein großer Bruder ins Training gegangen, da wollte ich nicht nur zuschauen, sondern unbedingt mitmachen.


Wer war/sind dein(e) Trainer:

Mein Heimtrainer ist Manfred Pfeiffer, ich trainiere aber natürlich auch im Bundes- und Landeskader bei Efthimios Karamitsos und Momo Abu Wahib.


Was fasziniert Dich an Karate besonders?

Karate trainiert den Körper auf unterschiedlichste Art und Weise, allgemein ist es sehr facettenreich, allein schon die vielen Stilrichtungen. Man erlangt und benötigt viele verschiedene Fähigkeiten und hat die Möglichkeit, sich sehr tief und detailliert mit den Techniken auseinanderzusetzen.

Seit wann betreibst Du Wettkampf bzw. wie bist Du zum Wettkampfsport gekommen?

Mein erster Wettkampf war damals mit sechs Jahren eine Oberbayerische Meisterschaft. So wie meistens der Fall, ist eine Gruppe aus dem Verein hingefahren…da war ich mit dabei und von da an auch jedes weitere Mal.


Was war dein bisher emotionalster oder größter Erfolg im Wettkampf?

Vermutlich 2020 die erste meiner drei EM Bronze Medaillen. Es war meine erste Europameisterschaft und für Deutschland war es seit längerem wieder die erste Kata-Medaille, somit war die Überraschung groß und die Stimmung wahnsinnig toll. Aber auch der aktuelle doppelte Deutsche Meistertitel in der Leistungsklasse ist sehr besonderes für mich.


Gibt es für Dich Vorbilder im Karate?

Sie ist zwar schon länger nicht mehr aktiv, aber sozusagen eines der ersten großen Leitbilder für Shito Ryu Wettkampfkarate, Rika Usami. Von ihr habe ich mir zu Beginn viel Inspiration geholt und unter anderem durch sie mich auch für Shito Ryu Katas entschieden.


Was möchtest Du im Wettkampfkarate unbedingt noch erreichen / Was sind deine Ziele?

Ich möchte Deutschland nicht nur bis in den U21 Bereich, sondern auch international als Leistungsklasssenstarterin vertreten und dort das Bestmögliche rausholen.


Du hast in der Leistungsklasse nun Gold geholt. Wie hat sich dieser Erfolg für dich angefühlt?

Sehr sehr schön, man fühlt sich in etwas bestätigt, worauf man hingearbeitet hat. Es hat wirklich eine große Bedeutung für mich, dass ich in der Leistungsklasse nach bereits Bronze und Silber mit der Goldmedaille ein Ziel von mir erreicht und damit einen nächsten Schritt gemacht habe. Am selben Tag dann gleich ein zweites Mal Gold war dann noch das i-Tüpfelchen.


Wir hatten zum ersten Mal von unseren „Fans“ richtig tolle Unterstützung. Wie hast Du das wahrgenommen? Hat Dir das mental etwas geholfen?

Auf der Kampffläche nehme ich das Drumherum nicht immer komplett wahr, aber der Bayernblock hat rausgestochen. Es pushed einen sehr, wenn zum Beispiel ein Kiai durchs Publikum unterstrichen wird oder wenn man vor der Kata nochmal seinen Namen hört.


Wie oft trainierst Du in der heißen Wettkampfphase?

Ein- bis zweimal täglich.


Warst Du aufgeregt vor deinem Start an der DM?

Ich bin generell ein Nervenbündel, noch stärker vor solchen wichtigen Wettkämpfen, meistens auch zum Leidtragen meines engen Umfelds.

Was geht Dir vor dem Wettkampf durch den Kopf bzw. wie fokussierst du dich?

Vor einem Wettkampf geht mir meistens ein bisschen zu viel durch den Kopf, als dass ich das hier aufzählen könnte, deshalb lieber zum zweiten Teil der Frage: Für meinen Fokus brauche ich bestimmte „Rituale“, also gewohnte Abläufe am Tag davor und in der Früh. Direkt beim Wettkampf versuche ich dann alles auszublenden, was nicht mit meinen Katas zu tun hat.

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Wie bereitest Du dich mental auf deinen Start vor, wer hilft dir dabei?

Ich bin generell leider weniger optimistisch eingestellt, deshalb versucht mein Kopf sehr viel mit sich selbst auszumachen, das ist etwas schwierig zu erklären. Es hilft mir aber zum Beispiel, mich in die Wettkampfsituation zu versetzen, gedanklich meine Katas zu laufen und vor allem mit Menschen zu sprechen, die mich genau kennen.


Was machst Du gerne in deiner Freizeit neben Karate?

Zeit mit meiner Familie, meinem Freund, Verein oder Freunden verbringen, weil das meistens zu kurz kommt.


Gibt es ein Motto in deinem Leben?

Man darf nicht vergessen, dass der Leistungssport irgendwann nicht mehr Teil des Lebens ist, sprich, man sollte „all in“ mit Vorsicht definieren.


Wie würdest Du dich als Person beschreiben?

Es ist immer etwas schwer, sich selbst einzuschätzen. Ich würde sagen, dass ich in den Dingen, die ich mache, versuche immer alles zu geben. Ich denke viel über alle möglichen Sachen nach und bin deshalb auch gerne mal für mich. Es ist mir aber auch sehr wichtig, die Menschen um mich zu haben, mit denen ich einfach lachen, komisch und komplett offen sein kann.

 
Hast Du ein Zitat, das du den Lesern auf dem Weg geben möchtest?

„Wenn mein Kopf es sich ausdenken kann, wenn mein Herz daran glauben kann – dann kann ich es auch erreichen.“ ~Muhammad Ali~

 
Gibt es Menschen, denen Du Dank sagen möchtest?

An alle, die für mich da sind und waren, mich immer unterstützen und an mich glauben, ganz egal wann…DANKE!

 

Danke für das Interview,
Melanie Feldmeier

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